Pilze als Pflanzenhelfer und Pflanzenschädling
Bei Pilzen nimmt man an das sie ca. 75 bis 85 Prozent aller Pflanzen in ihrem Wachstum Fördern. Die Pilze bilden um die Pflanzenwurzeln einen sogenannten Myzelmantel durch festes und möglich dichtes umschlingen der Pflanzenwurzeln. Besonders um Saugwurzeln ist das zu beobachten über die Pflanzen ihre Nährstoffe vom Boden aufnehmen. Diese Form des Zusammenlebens ( Symbiose ) wird auch als Mykorrhiza oder auch Pilzwurzel bezeichnet. Diese Symbiose ist ein geben und ein nehmen zwischen der Pflanze und des Pilzes. Der Pilz besitzt engere Wurzeln ( Myzelien ) die den Boden enger durchziehen und dadurch Nährstoffe besser aus dem Waldboden aufnehmen können als z.b. Bäume mit den eher dicken und grobverteilten Wurzeln. Dadurch Profitiert die Pflanze von den Wurzeln des Pilzes besonders in Nährstoffarmen Böden. Der Pilz wiederum bekommt von der Pflanze durch die Wurzeln Kohlenhydrate die bei der Photosynthese der Pflanze entstehen. Diese art der Symbiose zwischen Pilze und Pflanzen wurde erstmals 1885 von Bernhard Frank vor allem an Waldbäumen entdeckt. Viele verschiedene Pflanzen leben und wachsen zusammen mit Pilzarten auf, wie z.b. die Orchideen die auf die Pilze für die Keimung ihrer Saat angewiesen ist.
Bestimmte Pilze nutzen allerdings nicht totes Material oder Symbiosieren mit Lebenden Pflanzen sondern Beuten Lebende pflanzen aus und gehören damit zu den Pflanzenschädlingen. Besonders weit verbreitet sind dabei die Pilzerkrankungen die bei Kastanien und Ulmen auftreten, aber auch in Kiefernwäldern werden von Pilzen Wurzeln angegriffen und damit die Bäume abgetötet. Besonders viele Pilzschädlinge gehören zu den Baumpilzen. Pilze die Wirtschaftlich viel bekämpft werden sind z.b der Steinbrand bei Weizen oder der Maisbeulenbrand, sowie bei Rogen der Mutterkorn oder sie weitbekannte Kartoffelfäule. Zu den hier aufgeführten Pilzkrankheiten zählen weiterhin noch cirka 15000 Pilzkrankheiten Weltweit.
Pilze als Nahrungsmittel
Viele Pilze sind bekannte und beliebte Nahrungsmittel, Dazu gehören nicht kultivierbare Arten, wie der Steinpilz, der Pfifferling und Trüffel, aber auch Kulturarten und Sorten von Champignon, Shiitake und Austernpilz. Sorgfalt ist vor allem beim Sammeln von Wildpilzen geboten, da die Gefahr sehr groß ist, bei unzureichendem Wissen der verschiedenen Arten eine Pilzvergiftung zu bekommen. Außer den normalen Vergiftungen ist zu beachten, dass Pilze sich mit Schwermetallen und Radionuklide ( instabile Metallatome die Radioaktiv zerfallen ) anreichern.
Unter Umständen kann die Konzentration von Radionukliden und Schwermetallen einen gesundheitsgefährdenden Grad erreichen. Deshalb wird bei Radioaktiven Unfällen ( Beispiel Tschernobyl ) darauf hingewiesen, dass das sammeln und verspeisen von Wildpilzen gesundheitsgefährdend sein kann.
Viele Pilzarten enthalten Hämolysine oder hitzelabile Gifte, die erst durch Erhitzen zerstört werden. Daher ist bei den meisten Speisepilzen ein erhitzen vor dem verspeisen erforderlich, z.b. bei dem Steinpilz. Nur dann sind (auch bei Speisepilzen) Verdauungsbeschwerden oder Vergiftungen ausgeschlossen.
Bestimmte Pilze werden auch als Heilpilze verwendet, In China werden verschiedene Großpilze schon seit Jahrhunderten in der Traditionellen chinesischen Medizin verwendet. Der Shiitake-Pilz war schon in der Mingdynastie wegen seiner Vielseitigkeit in der Medizin bekannt. Er galt schon immer als durchblutungsfördernd und wurde gegen Erkältungen verwendet. Außerdem wurde er schon damals zur Förderung der Ausdauer verwendet, und wurde daher lange( zum teil noch heute, in einigen Gegenden) als Lebenselixier angesehen. Als Tonikum ist dort der Ling-Zhi oder auch Reishi seid langem bekannt. Bei Erkrankungen des Magen-Darm Trakts verwendet man dort den Pom-Pom-Pilz, auch Affenkopfpilz genannt.
Auch in Europa ist z.b. der Apothekerschwamm oder auch Lärchenbaumschwamm als Heilmittel hoch geschätzt. Sein wirksamer Bestandteil ist Agaricinsäure, die stark abführend wirkt und für den außerordentlich bitteren Geschmack verantwortlich ist.
Das Hobby: Pilze Sammeln
Pilze stellen nicht nur für Feinschmecker einen leckerbissen dar, sondern das Sammeln solcher auch als Hobby das man mit einem gesunden ausgedehnten Spatziergang verbinden kann. Immer mehr Menschen entdecken das Hobby „ Pilze Sammeln „ für sich.
Aber Vorsicht ! Nicht alle Pilze die gefunden werden sind bekömmlich. Es gibt viele unbekömmliche, giftige und sogar Tödlich Giftige Pilzarten in unseren Wäldern.
Es sollten nur die Pilze Gesammelt und verzehrt werden, die auch einwandfrei bestimmt werden können.
Pilze bestehen aus ca. 90% Wasser und sind sehr kalorienarm. Sie enthalten Aminosäuren, Ballaststoffe, Kohlenhydrate, Vitamine, Kalium und Phosphor. Pilze haben zudem einen recht hohen Eiweißanteil. Deswegen sind Pilze auch leicht verderblich. Wenn Sie Pilzsammlern im Wald begegnen, die ihre Pilze in einer Plastiktüte transportieren, sollte sofort klar sein, dass diese Personen nicht besonders viel Ahnung von ihrem Hobby haben.
Bauernregeln der Pilze
Rund um die Pilzwelt gibt es viele Informationen und Geschichten.
Aber Achtung, nicht alle sollte man glauben. Vor allem sogenannte alte Volks- oder Bauerregeln sollte man hinterfragen.
Eine dieser Regeln besagt, dass Pilze ungiftig sind, wenn Schnecken, oder andere Tiere sie anfressen. Diese Aussage ist nicht nur falsch, sie ist Lebensgefährlich. Es gibt im allgemeinen keine Pauschalregel mit denen man ungiftige von giftigen Pilzen unterscheiden kann.
Eine weitere Aussage die man sehr oft hört ist, dass Speisepilze, die neben Giftpilzen wachsen ebenso giftig sind. Auch diese Aussage ist unwahr, denn der Steinpilz wächst gerne in der unmittelbaren Nähe vom Fliegenpilzen. Und das ist keineswegs ein Einzelfall. Es gibt viele solcher Geschichten in der Welt der Pilze, doch die meisten bleiben eben nur Geschichten.